Die Erdkruste im Westen des amerikanischen Kontinents ist eine der ruhelosesten. Bereits vor vielen Millionen Jahren bildete die
unterseeisch vom Meer nach oben strebende Lava eine Inselkette, die wir heute als Teil der “Kleine Antillen” in der Karibik kennen. Die geologische Entwicklung einiger dieser Inseln ist noch nicht abgeschlossen - wer den Geruch schwefelhaltiger und
dampfender Erde auf St. Lucia, Guadeloupe oder Montserrat schon einmal in der Nase hatte, wird diesen Eindruck wohl nicht so schnell vergessen. Wenn ich bedenke, dass ich noch ein halbes
Jahr vor Ausbruch des Vulkans auf Montserrat durch den Regenwald wanderte und mich eigentlich nur über meinen Blitz ärgerte, der dem dort herrschenden,
strömenden Regen zum Opfer fiel, ohne jegliches Bewußtsein irgend einer Gefahr, erzeugt dies im Nachhinein betrachtet schon ein gewisses Unbehagen . Die Bewohner von Montserrat kannten ihren Vulkan gut,
denn die Hauptstadt Plymouth war zu diesem Zeitpunkt bereits für Besucher gesperrt. Einzelne Inseln der Karibik variieren jedoch in ihrem
Aussehen sehr stark. Neben Inseln mit noch sichtbarem vulkanischen Charakter gibt es auch flache Koralleninseln mit bezaubernden weißen Palmenstränden, wie sie jedem
aus dem Urlaubskatalog bekannt sind. Eines der meist benutzten Werbeprospekt-Aufnahmen ist ein Bild von Sandy Island bei Anquilla
. Die abgebildeten Palmen wird man auf Sandy Island jetzt vergeblich suchen, da die Insel nur noch aus Sand besteht. Sie war vor Jahren in den Einwirkungsbereich eines Hurrikans* gekommen,
dem keinerlei Bewuchs standhalten konnte.
*Aus der Sprache der karibischen Ureinwohner
Arawacks “huracan”
Trotz dieser wiederkehrenden Unwetter, die hauptsächlich von Juni bis Oktober auftreten, herrscht in der Karibik eigentlich immer
“Sommer”, und zwar von Januar bis Dezember. Denn selbst nach dem heftigsten Regenguss scheint meist unmittelbar danach wieder die Sonne.
Taucherisch gehört die Karibik zur creme de la creme der Meere. Die Preise für Tauchgänge zählen allerdings auch dazu und sind ebenso “on top”. In Tortola (British
Virgin Islands) kostete beispielsweise ein Nachmittagstauchgang 80 Dollar. Aber wenn man schon mal da ist. (:-( ) Für Vieltaucher habe ich einen Tipp parat: Kuba! Und zwar die Insel “Isla de la Juventud”. Eigentlich wurde die im Südwesten von Kuba liegende Insel unter dem
Namen “Schatzinsel” bekannt, da Piraten wie Piet Heyn; Francis Drake; John Hawkins oder Henry Morgan diese Insel oder ihre Buchten als Stützpunkt benutzten.
Die Unterwasserwelt der Karibik ist sehr abwechslungsreich und typisch. Große Schwämme und Weichkorallen mit wahrhaft phantastischen Farben prägen das Bild der Unterwasserlandschaft. Die
Schwämme bilden lange gelbe und violette Röhren oder haben die Form riesiger bunter Vasen. Auch der Fischreichtum und die Artenvielfalt des karibischen Meeres kann sich sehen lassen. Nicht
zu vergessen sind noch die vielen Wracks, die ebenfalls taucherische Highlights bilden.
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